"Organisation, ausgewählte Techniken, ausreichend Raum für Rückfragen/Erfahrungswerte, auf die Gruppe angepasste Themen, Kompetenz fachlich als auch praktisch sehr gut, gute Balance zw. Ernsthaftigkeit und Spaß."
-Manuela-
"Bedarfsabfrage zu Beginn, dass versucht wurde so viel wie möglich abzudecken.
Danke für dein Engagement und die offene herzliche Art."
-Sven-
"Vielen Dank für den aufschlussreichen Workshop."
– Annika
"Vielen lieben Dank für das schöne Seminar und den gemeinsamen Austausch."
– Miriam
Vortragsreihe im Elternkreis Darmstadt zum Thema "Im Vorfeld Grenzen setzen":
Um Deeskalation im Umgang mit süchtigen Familienangehörigen ging es am Donnerstag, 5. Dezember, im Darmstädter Elternkreis suchtgefährdeter und suchtkranker Jugendlicher und Erwachsener mit Mel und Tanja Türk.
Der Saal im Caritas-Suchthilfezentrum war sehr gut gefüllt an diesem Abend. Mit gutem Grund: Dass es Eskalationen immer wieder gibt und gezielte Deeskalation deshalb auch immer wieder nötig ist, wurde schnell klar, nachdem Tanja Türk in die Runde gefragt hatte, was Eltern unter Eskalation verstehen: Sehr viele Elternkreis-Teilnehmer hatten von der Beleidigung bis zur körperlichen Bedrohung Erlebnisse parat, in denen sie sich als hilflos, ohnmächtig oder sogar ausgeliefert empfunden haben.
Nachdem Tanja Türk die Beispiele auf dem Flipboard gesammelt hatte, zog sie einen dicken roten Strich auf dem Papier genau an dem Punkt, an dem Deeskalation möglich ist: vor der Krisensituation. Dazu empfahl sie nicht nur Gespräche mit den Süchtigen in „ruhigen“ Momenten und zu diesem Zeitpunkt auch klare Ansagen, was bei Zuwiderhandeln geschehen wird, sondern auch sich selbst zu solchen Zeiten klarzumachen, was geht und was nicht, was verletzt. Nur wer mit sich selbst vorab auslotet, wo der Endpunkt der Provokation liegt, kann hier vom bloßen Abbrechen des Gesprächs bis zum Hausverbot durch einen Richter überzeugend agieren, erklärten Mel und Tanja Türk. So ist es beispielsweise wichtig, auf Beleidigungen möglichst nicht mit Beleidigungen zu antworten, sondern bei sich zu bleiben.
Das bedeutet unter anderem, dass man dem Gegenüber nicht Sätze ins Gesicht schleudert, die mit „Du bist…“ beginnen und einer Beleidigung enden, sondern stattdessen mit „Ich finde, dass …“ beginnt und dann mit der eigenen Einschätzung der aktuellen Situation fortfährt, vielleicht sogar einmal direkt zu sagen: „ Das verletzt mich“. Beeindruckend war hier Tanja Türks Empfehlung, in einer „ruhigen“ Phase einen Brief zu schreiben, in dem sich die eigene Sicht der Situation spiegelt und diesen zu übergeben, wenn es „knallt“, statt selbst in die Eskalationsrunden mit einzusteigen.